Klein Ashkii hatte mit dem Umzug überhaupt kein Problem. Es war neu, interessant und es gab einen Garten, in dem er später auch herum sausen durfte. Am Anfang musste er an der Schlepp bleiben, da der Garten lang, aber nicht sehr breit war. An einem Hang liegend, an dem es ca. 10m in die Tiefe ging, war trotz der vielen Sträucher und Bäume am Rand (und ohne Zaun) das Risiko zu groß, dass er doch runterfällt.

Bald musste ich aber einsehen, dass die Hunde zwar am liebsten da lang tobten, wo es am steilsten runterging, aber geschickt genug waren keinen "Abgang" zu machen.

 

Das Jahr über wurden Spazierwege gesucht und gefunden, das erste Mal auch für mich ein Garten bewundert, genutzt und gepflegt im Wandel der Jahreszeiten. Und mir wurde von den Nachbarn erklärt, dass die letzten Winter recht mild waren und wenig Schnee gebracht hatten, und ich mir keine Sorge machen müsste betr. Schnee räumen.

Das Haus war nur als Ferienhaus ausgelegt, war zum Wohnen im Winter nicht geeignet und theoretisch hatte ich auch nur mit wenigen Wochen (max. 2 oder 3 Monaten) gerechnet. Aber erstens kam es anders, und zweitens als ich dachte. Wir wohnten noch dort, als der wohl kälteste Winter seit langem mit viel Schnee und bis -16° begann.

Ashkii war ein Laufhund. Ihm fiel es Anfangs schwer im Trag unterwegs zu sein, meist war es im Galopp. Das führte dazu, dass er als Welpe schon größere Abstände einnahm (was ich von den Vorgängern Jimmy und Balu nicht gewohnt war), die sich später, als er älter war, teilweise noch vergrößerten. 20, 30 m waren schon als normal zu sehen, dazu kamen dann gern öfters noch 50 m obendrauf.

Beim Umzug war Ashkii 7 Monate alt und fing an das Bein zu heben, zu seiner Endgröße 50 cm fehlten noch 4 cm, an Fell mangelte es ihm nicht. Er war ganz passabel abrufbar, es klappte auch immer öfter bei Hundebegegnungen. Am besten klappte es, wenn wir allein unterwegs waren. So konzentrierte er sich mehr auf mich, und musste nicht die Gegend absuchen, um Barry alles "vom Halse zu halten".

 

Langsam fing ich an, ihn an das Mitlaufen am Fahrrad zu gewöhnen. Er mauserte sich langsam zu einem Traber. Auf der Straße schiebend, auf sicherem Weg fahrend.  Angepasst an Ashkii konnte ich nicht fahren, sonst wären wir im Höchsttempo durch die Gegend gedüst. Bis zum Herbst/Winter waren wir immer öfter mit dem Rad unterwegs und wir versuchten uns auch im Zughundesport. Passendes Geschirr, passende Leine, kurze Strecken, dabei die Gewöhnung an Stopp, Rechts oder Links.

 

Wenn es auch bei Sichtung von Hunden recht gut lief (nicht unbedingt hin wollen, locker an der Leine laufen z.B.), war es bei Menschen noch lange nicht zufriedenstellend. Zu Menschen wollte er immer hin, fühlte sich immer angesprochen, auch wenn er nicht angesprochen wurde und es wäre nicht schlimm gewesen, wenn er wenigstens mit den Pfoten auf dem Boden geblieben wäre. Er musste immer anspringen. Ging bei ihm nicht anders.

2010 ging mit Schnee und Kälte weiter, an Fahrrad fahren war nicht zu denken. Zwar gibt es hier keine Berge, aber genug Steigungen, so dass wir uns länger nur auf Wegen aufhielten, auf denen ich ohne Gefahr laufen konnte, während die Hunde durch den Schnee toben konnten.

Ashkii und ich hatten uns bis zu dem Zeitpunkt so weit genähert, dass Ashkii es zwar nicht aufgab, unbedingt zu anderen Menschen und Hunden hinlaufen zu wollen, aber ich arrangierte mich damit und managte es entsprechend. Somit war Ashkii leichter zu Händeln und auch bereit Kompromisse einzugehen.

 

Im Februar zog dann Carlos ein und damit war unsere Annäherung Geschichte. 

Da Ashkii immer zu anderen Hunden Kontakt aufnehmen wollte, hatte ich angenommen, dass ihm ein jüngerer Hund sicherlich Spaß machen würde, was sich leider als Irrtum entpuppte.

Als ich mit Carlos zurück kam, die Haustür öffnete, kam Ashkii herausgestürmt um dann eine Vollbremsung zu machen, als er Carlos sah. So schnell wie er draußen war, war er auch wieder im Haus verschwunden und hielt am Anfang möglichst Abstand von dem Neuankömmling (zu diesem Zeitpunkt ca. 4-5 Monate alt).