Auf dem Hundeplatz machten wir eingeschränkt so manchen "Blödsinn" mit und ich glaubte mich danach zu richten, was Barry wenigstens im Ansatz Spaß machte. Es dauerte Jahre, bis ich begriff, dass Barry aber auch nichts was ich mit ihm auf dem Hundeplatz veranstaltete Spaß gemacht hatte (auch nicht im Ansatz). Agi war eh nur eingeschränkt für ihn möglich (fand er überflüssig), ZOS (Zielobjektsuche) > "wenn es sein muss, find ja wenigstens was Leckeres"; Longieren > "was soll der Unfug". Zum Schluss ging ich nur noch aus alter Gewohnheit und zum "Plauschen" auf den Platz.

 

Die Treffen in der Hundegruppe lösten sich auf, was aber nicht bedeutete, dass Hundekontakte weniger wurden. Immer wieder kamen Urlaubshunde zu uns und Barry arrangierte sich mit ihnen. Barry war gern mit mir unterwegs, nahm Spaziergänge mit anderen Hunden hin, es war ihm aber immer irgendwie anzumerken, dass er auf andere Hunde verzichten konnte. Ihm war "wichtig", mich überall hin begleiten zu dürfen. Das ging zwar nicht immer, aber wir waren viel unterwegs. Ob mit Bus, Bahn,

Auto oder zu Fuß, Barry war immer ein unauffälliger Begleiter, von seiner Größe mal abgesehen.

 

Gesundheitlich gab es keine wirklich großen Probleme. Als er einzog, hatte er gründlich Übergewicht, was wir schnell in den Griff bekamen. Auffällig war sein stinkendes Fell (Rücken bis Rutenansatz). Da er auch sehr fettiges Fell hatte, fing ich 2005 an Rohfleisch zu füttern. Es dauerte nicht lange und sein Fell

roch nur noch nach Hund und er sah insgesamt fitter aus.

 

Hatte ich Ball (oder Stock) werfen schon früh eingestellt, gelang dies nicht immer auf den Hunderunden, bei dem so mancher sich veranlasst fühlte auf seine Aufforderungen eingehen zu müssen. Beim Abbremsen sah Barry anfangs immer wie eine Comic-Figur aus, als wenn sein Fell sich über sein Vorderteil stülpen wollte. Auch wenn ich es dann strikt verbot, dass mit ihm so interagiert werden durfte, hat er davon leider Probleme zurückbehalten.

Bis November 2008 ergänzten wir uns immer mehr. Barry lief fast immer offline, da ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Ab November veränderte sich viel für Barry. Gingen die Besuchshunde immer wieder und konnte er sich damit gut arrangieren, zog November 2008 Welpe Ashkii ein (Bearded-Tibi-Mix). Natürlich arrangierte sich Barry auch damit, aber meine Konzentration war, aufgrund Ashkiis sehr extrovertiertem Wesen, sehr auf ihn gerichtet. Rückblickend wurde Barry dadurch ein wenig ins Abseits gedrängt.

 Natürlich hatte es nicht nur Nachteile für Barry. So oft, wie seit Einzug Ashkiis, ging es vorher nicht vor die Tür. Auch gab es nun mehrmals Futter am Tag (wenn auch nicht mehr). 2009 kam dann auch noch ein Umzug von Berlin in die Oberpfalz dazu, was für alle Beteiligten aufregend war, aber letztendlich dann doch auch Vorteile hatte: Einen Garten und, solange wir in dem Haus mit Garten wohnten, ruhige Wege für erholsame Spaziergänge.